Kurzskimethode bewiesen besser als die Standard Methode für den Anfängerunterricht

Learn to ski the easy way

With the short ski method

neue Studie beweist:

DIE KURZSKI METHODE IST IMMER NOCH DER STANDARD METHODE ÜBERLEGEN

 

Ken Lawler DSLV                                       Februar 1997

 

Eine neue Studie durchgeführt im Februar 1997 in Garmisch-Partenkirchen bringt neues Beweismaterial über die Überlegenheit der Kurzski Methode als Lehrmethode für erwachsene Anfänger. Die Studie wurde in der Skischule des Armed Forces Recreation Center(AFRC) am Garmischer Hausberg unter folgenden wissenschaftlichen Gesichtspunkten durchgeführt:

·      Eine Kontrollgruppe wurde als Vergleich herangezogen.

·      Nur objektive Tests wurden verwendet.

·      Tests wurden vor und nach der Unterrichts Periode durchgeführt, damit nur der Unterschied zwischen den Methoden und nicht zwischen den Teilnehmern gemessen wurde.

·      Statistische Signifikanz wurde festgelegt.

 

Die AFRC Skischule hat sich als fast ideales Feld für diese Studie entpuppt. Jede Woche strömen einige hundert lernwillige Gäste auf die AFRC Privatpiste, The Backyard. Die Skischule dort wendet die Standard(Langski)-Methode an, wie es auch bei DSLV und Professional Ski Instructors of America(PSIA) propagiert wird. Die Skishulleitung Shred(Leigh Plowman) und Dave sind sehr offen und hilfsbereit und zeigten auch große Interesse für die Studie. Alle AFRC Skilehrer absolvieren mindestens 12 Tage Ausbildung vor ihrem Dienstantritt und bis Mitte Februar haben auch erstjährigen Lehrer schon 50 Tage Erfahrung hinter sich.(vgl. erstjährigen Skilehrern von einer Stadtskischule z.B. in München) Von der Anzahl der Wochengästen können die meisten deutschen Skischulen nur träumen. Während des Experiments waren es 350 Wochengäste und es gab 3 Erwachsene-Anfänger-Gruppen. Die Skischule beschäftigt 35 Vollzeit-Skilehrer. Am Ende jeder Ski Woche wird ein Abschlußrennen für alle Gäste veranstaltet (man muß sich die Organisationsaufwand für ein Rennen mit 350 Teilnehmer vorstellen.) Die Wochen-Skikurse dauern nur 5 Tage. Dagegenüber dauern Skikurse bei der Skischule Nordbayern und Ski Evolutif Kurse in Frankreich 6 Tage.

 

HINTERGRÜNDE

 

Die Methode mit Ansteigenden Ski Längen (ASL) (auch Kurzski Methode) von Martin Puchtler wird, wie in den letzten 30 Jahren, bei der Skischule Nordbayern (jetzt unter der Leitung vom Karl-Heinz Fischer) praktiziert. Die ASL Methode fängt mit 65cm Skiern an und durch ein mehrstufiges Programm z.B. (65-100-130-150) gewöhnen sich die Kurstreilnehmer allmählich an einen Standardski. Man geht über den direkten Weg zum Parallelschwung und lernt eine Winkelstellung erst gegen Ende eines 6-tägigen Skikurses. Die Methode verwendet weniger Technikerklärungen als üblich und ist charakterisiert durch viel Action und Selbsterfahrung. Die ASL Methode wurde in früheren Lehrplänen7 des DSLVs als alternative Methode angeboten, ist aber nicht in dem aktuellen Lehrplan zu finden. Mehrere Skischulen, die die ASL Methode verwendet hatten, haben damit aufgehört. Manche geben das Argument, daß die Skischule Umsatz verliert, weil die Schüler zu schnell lernen und sich nicht zu einem zweiten Skikurs anmelden. Noch andere behaupten (ohne eine kontrollierte Studie vorzulegen), daß die ASL Methode nicht funktioniert und daß man das den Schülern nicht antun darf. Manche Skischulen haben sich vor dem Anfangsaufwand gescheut. Die meisten deutschen Skilehrer haben nie von der  ASL Methode gehört. Obwohl mehrere Skischulen jetzt mit Big Foot unterrichten, die Skischule Nordbayern in Bischofsgrün (mit 65-100-130-150-Normalski) und die Skischule Montana in Grafrath (mit Big Foot-130cm Normalski) sind die einzigen deutschen Skischulen, die eine mehrstufige ASL Methode anwenden.

 

Es existieren fünf kontrollierte Studien1, 2, 3 , 4, 5, die die Kurzski Methode mit der herkömmliche Methode vergleichen. Alle fünf deuten darauf hin, daß die Kurzski Methode dem herkömmlichen Methode überlegen ist. Mir ist keine kontrollierte Studie bekannt, die auf das Gegenteil hindeutet. Keine der fünf erwähnten Studien hat versucht statistische Signifikanz zu belegen und keine hat Messungen vor sowie nach der Unterrichtszeit vorgenommen.

 

DAS TESTVORGEHEN

 

Da Fertigkeiten, die nach der Testperiode gemessen werden, vor der Testperiode bei den Teilnehmern noch in keiner Weise vorhanden sind, müssen zwei verschiedene Fertigkeitsgruppen gemessen werden. Eine Fertigkeitsgruppe mißt Apriori-Unterricht-Fertigkeiten und wird nach etwa 90 Minuten Unterricht gemessen (Vorab Test). Aposteriori-Unterricht-Fertigkeiten werden nach 4 weiteren Tagen Unterricht gemessen(Abschlüß Test). Zudem werden Beobachtungen angesichts der Erfolgserlebnisse am ersten Nachmittag vorgenommen.

 

VORAB TEST

 

Apriori-Unterricht-Fertigkeiten müssen so begrenzt sein, daß sie den Kursteilnehmern nach 90 Minuten auf Ski zumutbar sind. Die folgende Fertigkeit wurde gewählt:

Schußfahrt im leicht geneigten Gelände mit Spurverlegen nach links und rechts durch seitliches Versetzen der Ski über einen in der Fallinie liegenden Seil oder Strich. wie in DSLV Skilehrplan  7 S. 109 beschrieben

Vorab Test (Zeichnung aus Lawler8 S. 105)

Über eine Strecke von etwa 30 Meter wurde die Schritte hin und zurück über den Seil gezählt.

 

Erfolgserlebnisse am ersten NACHMITtag

 

Vielleicht ist das wichtigste Maß der Güte einer Skilehrmethode das Erfolgserlebniss und Spaß am ersten Tag. Der erste Tag beeinflußt die sonstigen Skierlebnisse mehr als alle andere Tage und es ist der Tag, an den es am wahrscheinlichsten ist, daß ein Kursteilnehmer aufgibt. Drei objektive Maße für den ersten Nachmittag sind:

 

      1. Anzahl von Metern (in der Länge, nicht vertikal) pro Person gefahren

      2. Anzahl der Richtungsänderungen pro Person über die Fallinie

      3. Anzahl der Stürze pro Person pro 10 Meter gefahren

 

Diese Maße wurden von zwei Beobactern am ersten Nachmittag festgehalten.

 

ABSCHLUß TEST

 

Der Abschluß-Test wurde erst nach weiteren vier Tagen Unterricht gemessen.

 

3 Diszilplinen wurden gewählt, die zwei orthogonale Elemente vom Skifahren messen: Geschwindigkeit und Beherrschung des Skis. Diese zwei Elemente sind auch Ziele, die die meisten Skifahrer anstreben. Durch das Messen von 3 verschiedenen Disciplinen wird auch das Zufallsfaktor (Effekte der Stürze) reduziert.

 

Auf ein Techniktest wurde verzichtet. Weil ein Techniktest sehr subjektiv ist, bietet er sich für Manipulation bzw. Vorwürfe wegen Manipulation an. Außerdem spielt ein normiertes Technikbild in dem aktuellen Deutschen Ski Lehrplan eine untergeordnete Rolle. Zudem ist die Technik nur ein Mittel um die oben genannten Ziele, Geschwindigkeit und Beherrschung des Skis zu erreichen.

 

1.  Slalom Rennen auf einer blauen Piste. (5 Tore, rund gesteckt)

2.  Freie Abfahrt auf einer mittel blauen Piste. (Massenstart)(Skilehrer sind mitgefahren um Hilfe beim Bindungeinsteigen zu leisten.) Nur die Rangordnung und nicht die Zeiten wird festgehalten.

3.  Bögenanzahl auf einer festgelegten Strecke(etwa 80 Meter lang) auf einer steileren blauen Piste. Bögen mit Stürze zählen nicht als Bögen und ziehen zusätzlich einen Schwung von der Anzahl ab.

 

Den Teilnehmern wird für jede Disziplin ihr Rang innerhalb der zusammengefügten ShortSki- und Kontrollgruppen zugeteilt und die Summe der drei Ränge wird für jeden Teilnehmer gebildet. Die niedrigeren Summen sind die besseren.

 

Auf die Frage: "Wie berechnet man die Ergebnisse für die Kursteilnehmer, die nicht zum Abschluß-Test erscheinen?" gibt es keine eindeutige Lösung. Die Möglichkeiten:

1.  Nur die Teilnehmer die für alle Messungen anwesend sind werden mitgezählt und die fehlenden werden extra behandelt.

2.  Die Grunde des Fehlens werden berücksichtigt.

3.  Die Teilnehmer, die mit dem Skikurs aufgehört haben, werden am niedrigsten eingestuft und die Teilnehmer, die zum Schluß nur nicht gemessen wurden, eine Stufe höher eingestuft.

 

Um das Ergebnis der Kontrollgruppe nicht zu belasten (Nur 8 von 17 der Kontrolgruppe haben beim Abschlußrennen mitgemacht) wird Lösung 1. verwendet.

 

SCHILDERUNG DER EREIGNISSE

 

Bei der Einschreibung der Skikurse wurden die Erwachsenen, die noch nie auf Ski gestanden waren, gefragt, ob sie in der Studie als Kurzskiteilnehmer mitmachen wollten. Von den ersten 15 Kandidaten waren 12 bereit mitzumachen. Alle anderen Kandidaten wurden zu der Standardmethode- und zudem Kontroll- Gruppen zugeteilt. Insgesamt waren es 29. 12 in der Kurzskigruppe, 12 in eine Kontrollgruppe und 5 in einer zweiten Kontrollgruppe.

 

Alle zwei Kontrollgruppen-Skilehrer der AFRC Skischule haben sich als gut ausgebildet und hoch motivierte Skilehrer erwiesen. BSam, ein erstjähriger Skilehrer hat PSIA level 1 Certification und etwa 50 Tage praktische Erfahrung. Squirrel, hat unzählige Jahre Erfahrung als Skilehrer (teilweise als Skischulleiterr) und hat PSIA East Coast Level 2.5 Certification. Ich, der Lehrer der Kurzskigruppe habe die DSLV Grundstufe Prüfung und unzählige Jahre Erfahrung.

 

Alle Teilnehmer der drei Gruppen wurden mit standard Anfängerskier (160-170cm) ausgerüstet und mit der Standard Methode am ersten Vormittag unterrichtet. Nach 90 Minuten wurde die Vorab-Test durchgeführt. Die Anzahl der Schritte lag zwischen 0 und 10 mit 75% zwischen 3 und 5.

 

Während der Mittagspause wurden die Kurzen Skier an die Schuhe der Kurzskiteilnehmer angepaßt. Die Längen lagen zwischen 70 und 90cm. Die verwendete Skier waren wie folgt:

 

70cm-120cm    abgeschnittene Skier aus dem Sperrmüll.

130cm              Kästle Firn Extreme und Hagan Tour Extreme

135cm-140cm   Verschiedene Lernskier--gebraucht gekauft von Amerikanschen

                          Skiverleihgeschäften in Denver, Winter Park und Killington

150cm-160cm   Jugendskier mit erwachsenen Bindungen vom Ski Verleih des AFRC

 

Am Nachmittag haben zwei Kollegen, Nic und Mike, jeweils BSam's Gruppe und die Kurzskigruppe beobachtet und mit einem Arbeitsblatt die Werte für die Erfolgserlebnisse am ersten Tag festgehalten. Die Teilnehmer der Kurzskigruppe haben 30% mehr gefahrenen Metern und das 7 Fache an Richtungsänderungen ablegen können. BSam's Gruppe hat eine viertel Stunde früher als die Kurzskigruppe aufgehört, aber die befahrenen Meter, Richtungsänderungen und Stürze der Kurzskigruppe während dieser Viertelstunde wurden nicht in der Ersttagsberechnungen berücksichtigt.

 

Die Ergebnisse des Ersten Nachmittags:

im Schnitt pro Person:

BSam's Gruppe

Kurzskigruppe

Meter gefahren

383

490

Höhenmeter gefahren

34

44

Anzahl Richtungsänderung

22

155

Stürze pro 10 Richtungsänderungen

0,25

0,1

 

Am zweiten Tag die Skilängen der Kurzskigruppe waren 90-110cm. Die 2. KontrollGruppe hat zuwachs bekommen und die zwei nicht Kurzskigruppen wurden neu gemischt. Die Besseren von BSam's Gruppe gingen zum Squirrel. Zu diesem Anlaß haben wir eine Messung für Squirrel's Gruppe (wie am ersten Tag mit BSam's Gruppe) gemacht. Drei Teilnehmer waren zum zweiten Mal bei dem Test dabei und es war dann möglich eine Korrektur durchzuführen, damit dieses Test die Ergebnisse vom Ersten Test entspricht.

 

Zu Mittag am zweiten Tag wurden die schwächsten von Squirrel's Gruppe zum BSam geschickt und Squirrel ist mit seiner Gruppe zum Hausberg hinauf gefahren. Squirrel hat 7 Teilnehmer und BSam hat 8 Teilnehmer und die Kurzskigruppe hat 12 Teilnehmer. Die zwei Kontrollgruppen hatten ab diesem Zeitpunkt eine vorteilhaftes Faktor: Die Gruppen sind feiner differenziert als die Kurzskigruppe, die noch ein breites Spektrum von Mut und Fähigkeiten hatte und mußte sich noch an den langsamsten Teilnehmer orientieren.

 

Am Nachmittag des zweiten Tages gehen 10 von den 12 Kurzskiteilnehmer zur Mittelstation des T-bars im Backyard.

 

Vor dem Anfang des dritten Unterrichtstages hörte eine 17 jährliche Kurzskiteilnehmerin auf. Als Begründung gibt sie Muskelschmerzen und Erschöpfung an. Obwohl sie in der ersten Hälfte der Gruppe einzureihen war, vermute ich, daß sie Angst hat, steileren Hängen zu befahren. Mehrere Teilnehmer sind auch aus der Kontrollgruppe wegen verschiedenen Gründen auch verschwunden. Die Skilängen der Kurzskigruppe waren 100-130cm.(Eine ist nach Anfangsschwierigkeiten mit 110cm zurück auf 100cm umgestiegen)

 

Am vierten Tag waren die Skilängen der Kurzskigruppe 110-140cm. Am diesem Tag gingen die Kurzskigruppe und BSam's Gruppe auch zur Mittelstation des Hausbergs. Einfache Beobachtungen ergaben, daß mehrere Teilnehmer von BSam's Gruppe mit der Beherrschung des Skis an den Steileren stücken der Kreuzwank Piste zu kämpfen hatten. Auf dieser Strecke fuhren alle anwesenden von der Kurzskigruppe zuversichtlich. Von der Kurzskigruppe am Nachmittag des vierten Tages gingen 2 ins Tal zu einem Hot Tub und ein anderer mit seiner Frau zum Schloß Neuschwanstein. Auf einer steileren neben Piste bekommt auch eine Kurzskiteilnehmerin die Panik und verliert die Nerven. Sie wollte am nächsten Tag aber weiter fahren, wurde aber wegen Durchfall daran gehindert.

 

Am fünften Tag beim Abschlußrennen gingen 9 von 12 Kurzskiteilnehmer an den Start mit Skilängen 140-160 (die meisten 150cm Skier vom AFRC Skiverleih). Eine Teilnehmerin, die auch mit der Gruppe warm gefahren war, ist wegen Krankheit wieder ins Tal gefahren. Von der Kontrollgruppe gingen 8 von 17 originalen Kontrollgruppen-Teilnehmer an den Start. (Inzwischen war einer zu der Kontrolgruppe gestoßen.) Von diesen 8 haben nur 6 an den weiteren zwei Vergleichsmessung (Bögenanzahl, und Freie Abfahrt) teilgenommen.

 

Beim Abschlußrennen machten die Anfängergruppen nur die letzten 5 Tore der gesamte Rennstrecke. Beim Besichtigen der Slalomstrecke wurde der Aufschrei von der Kurzskigruppe laut, daß der Kurs zu einfach war. Tatsächlich. Er hatte den gleichen Schwierigkeitsgrad als der, den wir am ersten Nachmittag bewältigt hatten. Am vorigen Tag hatten wir auf ein Kurs trainiert, der im etwa die Schwierigkeitsgrad vom Kurs der Expertengruppen entsprach.

 

Bei dem Abschlußrennen hat die Kurzskigruppe die ersten zwei Frauen und die ersten zwei Männern. Bei der Bögenanzahl-Messung hat ein neues Mitglied (ein fortgeschrittener) der Kontrolgruppe den ersten Platz gestellt. Weil er keine PreTest Messung gemacht hat, war es aber unmöglich seine Leistung in das Endergebnis miteinzubeziehen. Die nächsten sechs Plätze wurden von der Kurzskigruppe belegt. Die ersten 6 Plätze bei der freien Abfahrt waren auch Kurzskiteilnehmer. Mehrere Skilehrer, die zufällig die Kurzskigruppe am letzten Tag gesehen haben, haben sich unaufgefordert geäußert, wie imponiert sie waren, wie gut die Technik der Kurzskiteilnehmer war.

 

Die Ergebnisse sind hier auch grafisch dargestellt. Die zwei spalten stellen die Vorab-Test-Ergebnisse bzw. die Abschlußtest-Ergebnnisse dar. Oben is besser als unten. Teilnehmer neben einander haben das gleiche Ergebnis für den Test. Man sieht, daß die Kurzskigruppe vor dem Anfang des Kurzskiunterrichts leicht im Nachteil war . Nach der Anwendung der unterschiedlichen Lehrmethoden waren die Kurzskiteilnehmer stark im Vorteil.

 

GRAFISCHE DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE

BERECHNUNG DES ERGEBNISSES

 

Um das Ergebnis zu berechnen, werden die Punkte für jeden Teilnehmer von den 3 Post-Unterricht-Fertigkeiten zusammen addiert. Jeder Teilnehmer de Kurzskigruppe (egal welche Gruppe man nimmt) werden dann nach ihren Punktzahlen einzeln mit der anderen Gruppe eingereiht und bekommt einen Rang (Post-Unterricht-Rang) zugewiesen. Von diesem Rang wird dann der Rang von dem Pre-Unterricht-Test abgezogen. Dieser Rangunterschied ist dann der Zufallsvariabel bzw. Bemessungsgrundlage der Studie. Es stellt die Verbesserung/Verschlechterung des Teilnehmers gegenüber seiner Leistung bei dem Vorab-Test dar. Wenn dieser Rangunterschied mit dem von allen Teilnehmern eingereiht wird und von seinem Rang ersetzt sieht man seiner relativen Verbesserung/Verschlechterung den anderen Teilnehmern gegenüber .

 

Der Rang-Unterschied wird folgendermaßen berechnet:

 

Der Abschluß-Rang = Rang von der Summe der Ränge der drei Abschluß-Disciplinen

 

          Abschluß-Rang

minus Vorab-Rang

-----------------------------------------------------

           Rangunterschied

 

(Die Teilnehmer, die einen negativen Rangunterschied haben, haben sich mehr verbessert als die Teilnehmer, die einen positiven Rangunterschied haben. Wenn es durchschnittlich keinen unterschied gibt, soll die Summe der Rangunterschieden 0 betragen.)

 

ERSTES SIGNIFIKANZTEST

 

Voraussetzungen

1.  Nehmen wir an, daß unser Einzugsgruppe Erwachsene Anfänger die einen Wochenskikurs machen und bis zum Schluß durchhalten. Wir können annehmen daß das Marketing von AFRC nicht anders gezielt ist als andere Skischulen. Wenn wir weiter annehmen, daß die Teilnehmer, die früher zur Einschreibung kommen, keinen großen Unterschied zu denen haben, die später kommen, können wir annehmen, daß wir repräsentative Stichproben haben.

2.  Die zwei Gruppen sind unabhängig von einander. Die Kontrollgruppe wurde nicht von der Kurzskigruppe beeinflußt. Es wurden keine Teilnehmer von der Kurzskigruppe mit einer von der Kontrolgruppe ausgetauscht (oder ähnliches).

3.  Nur eine beschränkte Anzahl von gleichen Ergebnissen(Ties) sind vorhanden.

4.  Nicht nur das Vorzeichen sondern auch die Rangordnung des Rangunterschieds ist interessant. Es ist Signifikant, ob sich ein Teilnehmer um einen Platz oder mehrere Plätze verbessert. Das heißt, daß dieser Maß ein Ordinal Scale of Measurement (im Sinne vom Stevens 1946 als dargestellt in Convover 5, s. 66) besitzt.

 

Somit dürfen wir den Mann-Whitney-Test (Conover 5, s. 224  ) verwenden.

 

Die Nullhypothese lautet:

H0 : Die Ränge der Kurzskigruppe gegenüber der Kontrollgruppe haben sich im Schnitt nicht vom VorabTest zum Abschluß-Test geändert.

Die Alternativhypothese:

H1: Die Kurzskigruppe hat sich im Schnitt doch der Kontrollgruppe gegenüber von der Vorab-Test zum Abschluß-PostTest verbessert.

 

Die Mann-Whitney Statistik wird wie folgend berechnet: Die Rängen der Kurzskigruppe werden summiert und n(n-1)/2  = 45 wird abgezogen. (n ist die Anzahl der Teilnehmer in der Kurzskigruppe). Dieser Wert wird mit dem Wert der Mann-Whitney-Verteilung für die gewünschte Signifikanzniveau verglichen. Für n = 9 un m= 6 wird die nächst größte Wert in der Mann-Whitney Tabelle gesucht und die Wahrscheinlichkeit, daß dieses oder ein kleineres Ergebnis unter Bedingungen der <Nullhypothese (nur per Zufall) passiert, wird vom Spaltenkopf gelesen. In diesem Fall ist die Statistik 48,5 - 45 = 3,5. Die nächst größere Wert für n=9, m=6 ist 6 und ergibt eine Wert von 0,005. Das entspricht ein statistisches Signifikanz von 0,995.

 

Signifikanzniveau Mann-Whitney-Statistik Schwelle Conover Table 8 5 S.384 für n= 9 m= 6Signifikanz                  Statistik Wert

         0.975                              11

         0.99                                  8

         0.995                                6

         0.999                                3

 

Das heißt, daß das Ergebnis zu dem Sicherheitsgrad 0,995 signifikant ist.

 

ZWEITES SIGNIFIKANZTEST

 

Die Teilnehmer der Testgruppe(Kurzskigruppe) werden vor und nach der Testperiode einzeln nur mit den Teilnehmern der Kontroll Gruppe eingereiht. Ob ein Kurzskiteilnehmer sein Rang vom Vorab-Test zum AbschlußTest verbessert hat ist binär(ja oder nein) und deshalb is die Anzahl der Kurzskieilnehmer, die ihren Rang innerhabl der Kontrollgruppe verbessert haben ist dann binomialverteilt und dieses Test gleicht dann das Zeichentest. Wenn der Teilnehmer mit dem ersten Rang nach dem Pre-Unterrichts-Test auch den ersten Rang insgesamt hatte, muß er ausgeklammert werden. Mit Hilfe einer Tabelle der Binomialverteilung kann des Signifikanzniveaus festgestellt werden.

 

Bemerkt wird, daß nicht alle hier vorhandene Information ausgewertet wird. Es zählt nur ob man sich verbessert hat und nicht um wieviel Ränge man sich verbessert hat.

 

Die Nullhypothese lautet:

H0 :   Die Wahrscheinlichkeit, daß der Rang eines Skikursteilnehmers innerhalb einer Standardskigruppe sich verbessert, wenn er unter den gleichen Bedingungen mit der Kurzski Methode unterrichtet wird, ist kleiner gleich 0,5.

  P(AbschlußRang>VorabRang) <= 0,5 für Teilnehmer der Kurzskigruppe

Die Alternativhypothese:

H1: Die Wahrscheinlichkeit, daß der Rang eines Skikursteilnehmers innerhalb einer Standardskigruppe sich verbessert, wenn er unter den gleichen Bedingungen mit der Kurzski Methode unterrichtet wird, ist größer als 0,5.

P(AbschlußRang>VorabRang) > 0,5 für Teilnehmer der Kurzskigruppe

 

Die Nullhypothese wird bei einer Anzahl in beiden Skikursgruppen von 9 mit Signifikanzniveau bei einer Anzahl von Kurzskiteilnehmer, die sich verbessert haben, größer als die Schwelle in der folgenden Tabelle, abgelehnt(d.h. Das Ergebnis, 'Kurzskiteilnehmer haben sich mehr verbessert.' ist Signifikant):

 

Signifikanzniveau Binomial Schwelle  Conover Table 3 5, S.368

0,91

6

0,98                        

7

  0,998                        

8

1,00                       

9

 

In diesem Fall haben alle Kurzskiteilnehmer ihren Rang innerhalb der Kontrollgruppe verbessert. Die statistisches Signifikanz ist assymptotisch 1,0.

 

LITERATUR

 

1 Ralf Sturm Vergleich zweier Skilehrmethoden DiplomoarbeitFriedreich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Sport Wissenschaft, Professor E. Hecht 1992

 

2 Karl Pfeiffer Learning to Ski by the Graduated Length Method Ski Magazine Nov 1, 1966

 

3 Art Furrer Graduation Day for Graduated Length Ski Magazine Jan 1968

 

4 John Fry Ski Magazine Article Teaching Systems Compared Ski Magazine November 1966

 

5 Friedl List Mini Ski Rettung der Hoffnungslosen? Ski Magizine November 1967

 

6. W.J. Conover Practical Nonparameteric Statistics John Wiley & Sons, Inc 1971.

 

7.DSLV Skilehrplan 1 1981.

 

8 Ken Lawler `Teaching Adult Beginners to Ski'  Eigene Produktion 1996